Was kennzeichnet ein seniorengerechtes Auto?
Bei der Auswahl eines Neu- oder jungen Gebrauchtwagens sind für ältere Käufer eher praktische Details wesentlich. Als da sind: Größe des Fahrzeugs, Sitzhöhe, Sitzverstellbarkeit, Wendekreis, gutes Licht, gute Sicht (nach hinten) und eventuell eine Getriebeautomatik.
Senioren suchen meist ein Fahrzeug, mit dem sie bequem und ohne großen Aufwand die privaten Dinge des täglichen Lebens erledigen können, wie Einkaufen, Besuch von Freunden und Verwandten, Fahrt zu Veranstaltungen und vielleicht den kleinen Urlaub in der näheren Umgebung.
Am besten geeignet dafür sind kleine Autos, aber weniger Kleinstwagen. Gut sind auch kleinere SUV, ob sie nun Mini-SUV, City-SUV oder Cross bzw. Crossover heißen.
Die Eingrenzung der geeigneten Alternativen sollte deshalb nach den für Senioren wichtigen Daten und Maßen erfolgen:
Außenabmessungen (Länge/Breite/Höhe)
Diese Angaben sind meist in den Unterlagen der Hersteller recht gut zu finden; wichtig für Vergleiche ist besonders die Höhe (H), durch deren Wert die Höhe der Sitzposition in etwa abgeschätzt werden kann
Sitzhöhe/Verstellbarkeit
Ob die Sitze (auch der Beifahrersitz) in der Höhe verstellt werden können, ist der Rubrik Serienausstattung zu entnehmen – spätestens beim Konfigurieren. Bei der Sitzhöhe jedoch ist man auf die „Popometer“-Methode angewiesen, weil es kaum vergleichbare Daten gibt.
Wendekreis
Beim Rangieren in der Stadt oder im Parkhaus ist ein möglichst kleiner Wendekreis von Vorteil; besonders Ältere profitieren davon, wenn die Parklücke in einem Schwung angefahren werden kann und jede Parkhauskehre ohne Zurücksetzen gelingt.
Anmerkung:
Besonders ausländische Autohersteller machen in ihren Unterlagen Angaben über den Wendekreis nach nicht einheitlich definierten Kriterien, die teilweise sehr vorteilhaft wirken. Es empfiehlt sich daher, den Wendekreis unter adac.de Autotest zu überprüfen. Die Werte für das einzelne Modell findet man im Text des pdf unter „Alltagstauglichkeit“
Bi-Xenon- oder LED-Licht (Hauptscheinwerfer)
Gute Sicht ist für Senioren besonders wichtig; Xenon- oder LED-Leuchten sollten es deshalb schon sein. Aber Achtung: nur LED-Tagfahrlicht bringt nachts garnichts.
Rückfahrkamera/Parkhilfe
Mindestens Park-Piepser, besser noch eine Rückfahrkamera, sind zu empfehlen
Automatikgetriebe
Es ist bequem, nicht mehr schalten zu müssen. Für erfahrene Senioren allerdings kein Muss
Die vielen, neuerdings so vehement angepriesenen Assistenten – für Spurhaltung, Distanzregelung und dergleichen – lenken eher vom Verkehrsgeschehen ab, als dass sie auf den für Senioren typischen Strecken von großem Nutzen wären.
Wenn Sie bereits eine gewisse Vorauswahl getroffen haben, ist es sicherlich sehr nützlich, weitere Vergleiche auf adac.de unter Autotest nachzuschlagen. Die Tests für viele gängige Pkw und SUV eignen sich sehr gut für den Vergleich mehrerer Modelle untereinander.
Oma und Opa sollten im Sinne ihrer Vorbildfunktion für ihre Enkel auch ernsthaft in Erwähnung ziehen, aus dem inzwischen umfangreichen Angebot von E-Modellen zu wählen, aber:
Echtes E-Auto, Plug-In-Hybrid oder Mildhybrid?
Der Ruhm, den Hybridantrieb im großen Stil für den Massenmarkt durchzusetzen, gebührt dem japanischen Hybrid-Pionier Toyota. In Deutschland war es der Toyota Prius, der als bezahlbare Alternative zu konventionellen Verbrenner-Pkw den Durchbruch schaffte.
Der Prius gehörte allerdings zu den Mild-Hybriden, die nicht aufgeladen werden können, und die auch nicht gefördert werden.
Während bisher reine E-Autos immer noch mit dem Makel behaftet sind, nur für Kurzstrecken oder als Stadtwagen zu taugen, sind die Plug-In Hybride durchaus auch für gelegentliche Langstrecken geeignet, ohne dass man befürchten müsste, irgendwo auf der Autobahn oder Landstraße mit leerer Batterie liegen zu bleiben.
Denn in Deutschland gibt es derzeit noch nicht flächendeckend genügend Ladestationen. In Frankreich, Benelux, Österreich, Großbritannien (außer Schottland und Irland) sowie Norwegen und Süd-Schweden gibt es ausreichend Ladestationen. Aber in Spanien, Portugal, Italien südlich Florenz, in Tschechien, der Slowakei und weiter östlich findet man so gut wie keine Möglichkeit, das E-Auto nachzuladen.
Der Neukauf von echten E-Autos und Plug-In-Hybriden wird vom Staat derzeit mit Kaufprämien und Einsparung der Kfz-Steuer stark gefördert, auch Kfz-Versicherer gewähren Prämien-Nachlässe; aber nicht nur der Ladestrom kostet Geld, auch die Infrastruktur am jeweiligen Parkplatz – vom Standard-Wallcharger bis zur Power-Ladestation – muss bezahlt werden.
Und wer im Mehrfamilienhaus (als Eigentumswohnung oder zur Miete) wohnt, wird sich schwertun, die Mehrzahl der Miteigentümer zur Einwilligung zu bringen, in der Hausgarage eine oder mehrere Ladestationen zu installieren.
Fahrer von Plug-In-Hybriden (!) und echten E-Autos können auch ein Nummernschild mit „E“ (wie das „H“ für Oldtimer) beantragen – für den, der gerne sein Umweltbewusstsein zeigt oder gewappnet sein will, wenn Kommunen die erst angedachte „Blaue Plakette“ für besonders gefährdete Zonen verlangen.
Nützliche Links:
Elektroauto kaufen: Übersicht aktueller E-Autos | ADAC
Elektroautos 2021 Vergleich: Preis, Leistung & Reichweite – EFAHRER.com (chip.de)
Mild-Hybrid: Doppelt sparen mit 48 Volt – AutoMobil – derStandard.de › Lifestyle